Der Meniskus ist ein halbmondförmiger elastischer Knorpel im Kniegelenk. Pro Knie gibt es zwei Menisken:
Der Innenmeniskus ist dabei mit Innenband und Gelenkkapsel verwachsen, weshalb hier oftmals kombinierte Verletzungen vorkommen. Man spricht von der sogenannten “Unhappy Triad” (Riss von vorderem Kreuzband, Innenband und Innenmeniskus). Der Außenmeniskus weist diese topografischen Besonderheiten nicht auf, und ist seltener von Verletzungen betroffen.
Neben ihrer Stoßdämpferfunktion ist es Aufgabe unserer Menisken die Kraftübertragung zwischen Oberschenkel (Femur) und Schienbein (Tibia) zu ermöglichen.
In der Entstehung eines Meniskusrisses unterscheiden wir zwei Gruppen:
Je nach exaktem Unfallhergang oder Umständen kommt es zu unterschiedlichen Arten von Meniskusrissen. Dazu zählen:
Durchblutungsbedingt ist die Heilung bei Rissen im äußeren Meniskusbereich besser, als bei “basisnahen” Rissen
Zunächst steht die konservative Diagnosatik im Vordergrund.
Saugen wir einen Badeschwamm regelmäßig voll mit Wasser (Zug) und pressen ihn danach aus (Druck), so bleibt er über Monate hinweg “weich” und gut nutzbar. Haben wir den Schwamm aber lange Zeit ohne Wasser liegen lassen wird er nach und nach poröser.
Unsere Bandscheibe ist zum Glück deutlich widerstandsfähiger als ein Badeschwamm, aber Sie verstehen sicher das Prinzip.
“Ohne OP wird das nichts mehr” ⟶ Insbesondere degenerativ bedingte Risse könnnen im Rahmen einer aktiven Therapie mit Belastungssteuerung und Training behandelt werden.
“Nach meiner Meniskus-OP ist das Problem gelöst” ⟶ Leider nicht, auch nach einer OP ist die Belastbarkeit des Knies nicht direkt wieder hergestellt. Physiotherapie zur Abschwellung und Förderung von Kraft, Koordination und Beweglichkeit ist indiziert.
“Ich darf das Knie nicht mehr belasten” ⟶ Im Gegenteil, dosierte Belastung unterstützt die umliegenden Strukturen bei der Stabilisierung des Knies und fördert die Nährstoffversorgung des Mensikus.
Nach Untersuchung und Diagnosestellung wird der behandelnde Arzt/Ärztin unter Abwägung von Alter, Anforderung und Rissform festlegen, ob eine konservative Therapie in Frage kommt, oder ob eine OP nötig ist.
Wir teilen die Behandlung eines Meniskusriss in Phasen ein:
Unser Ziel ist es immer, Belastbarkeit und damit Aktivität zu steigern. Nur auf diesem Weg ist nach einem Meniskusriss dennoch ein stabiles und leistungsstarkes Knie zu erreichen.
Meniskusriss ≠ Meniskusriss. Die meisten Patienten profitieren von einer konservativen Therapie. Selbst wenn doch eine OP notwendig ist, so ist die Prognose gut, und die Zahl der Patient/innen, die wieder einen Alltag oder Return to Sport erreichen sehr hoch.
Entscheidend ist in jedem Fall Ihr aktives Mitwirken, um Belastbarkeit und Alltagstauglichkeit wieder herzustellen und einem Meniskusverschleiß vorzubeugen.