Der Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis/lateralis) beschreibt eine schmerzhafte Überlastung der Sehnenansätze der Unterarmstreckermuskeln am äußeren Ellenbogen.
Der Golferellenbogen (Epicondylitis humeri ulnaris/medialis) beschreibt eine schmerzhafte Überlastung der Sehnenansätze der Unterarmbeugermuskeln am inneren Ellenbogen.
Sowohl Tennis- als auch Golferellenbogen gehören zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen am Ellenbogen. Beide entstehen hauptsächlich überlastungsbedingt durch wiederholende und monotone Bewegungen im Alltag oder Beruf.
Da bei den meisten Tätigkeiten sowohl die Beuge- als auch Streckmuskulatur beteiligt sind ähneln sich die Ursachen. Am häufigsten sind:
Typische Symptome, die beim Tennis- und Golferellenbogen auftreten sind:
Am Anfang steht immer die Befragung und körperliche Untersuchung ⟶ Frage nach Beschwerden, Bewegungsprüfung, Schmerzprovokationstests.
In aller Regel ist hierüber bereits die Diagnosestellung möglich.
Zur weiteren Abklärung kann dennoch ein MRT angeordnet werden, um das Ausmaß einer etwaigen Entzündung beurteilen zu können oder knöcherne Ursachen auszuschließen.
Eine OP ist im Rahmen eines Tennis- oder Golferellenbogens nur äußerst selten notwendig, und wird nur bei Scheitern der konservativen Therapie eingesetzt.
Sollte eine operative Therapie zum Einsatz kommen, so geschieht dies minimalinvasiv.
Der Knochen-Sehnen Übergang wird eingekerbt, um die Sehnenanteile zu entlasten und die Entzündung abklingen zu lassen (Hohmann-OP). Zusätzlich kann eine Nervenverödung eingesetzt werden, um die Schmerzleitung im Bereich des Ellenbogen zu unterbrechen (Wilhelm-OP). In manchen Fällen kann eine “Transposition” (Verlagerung) des Ellennervs (Nervus ulnaris) in Betracht kommen.
”Das bekommen nur Sportler” ⟶ Nur ein kleiner Teil der Patienten spielt tatsächlich Tennis oder Golf. Besonders Menschen, die viel am Computer arbeiten und einseitige Bewegungen wiederkehrend durchführen müssen sind betroffen
“Ich muss den Arm jetzt völlig stillhalten” ⟶ Komplette Schonung verzögert die Heilung, angepasste und gezielte Kräftigung im schmerzfreien Bereich sind wichtig, um die Sehne belastbarer zu machen
“Ein Tennis-/Golferellenbogen geht immer mit einer Entzündung einher” ⟶ Zum Teil, allerdings stehen eher kleinere Überlastungsschäden und Veränderungen an den Sehnenfasern im Vordergrund der Therapie
Die ärztliche Therapie bietet neben der oben erwähnten operativen Therapie selbstverständlich vorrangig konservative Behandlungsmethoden.
Tennis- und Golferellenbogen kommen in unserer Gesellschaft immer häufiger vor. Auch wenn beide recht langwierig sein können, lassen sie sich gut behandeln. Geduld ist gefragt, da die Heilung Zeit braucht, und Anpassungen in Kraft und Belastbarkeit dosiert geschehen. Zum Abschluss nochmal Gute Neuigkeiten: Studien konnten zeigen, dass ein Tennisellenbogen oder Golferellenbogen auch ohne Maßnahmen in vielen Fällen ausheilt.